Spannung in Eurobowl und GFL

Eurobowl XXXIII findet am 8. Juni im Stadion am Potsdamer Luftschiffhafen statt: Ab 18 Uhr spielen die Potsdam Royals dann gegen die Amsterdam Crusaders um die europäische Trophäe, die die Amsterdamer vor einigen Jahrzehnten bereits zweimal gewinnen konnten. Für die Potsdamer ist es nach dem Gewinn des EFL Bowls im letzten Jahr nach Siegen über unter anderem den Schweizer und den italienischen Meister die Premiere im Eurobowl.

Der Heimvorteil sollte für sie gegen die Niederländer schwer wiegen. Doch noch haben die Crusaders dieses Jahr nicht verlieren müssen, in der heimischen Liga dominieren sie nach Belieben. Ihre bisherigen neun Spiele der Saison gewannen sie mit durchschnittlich über 50 Punkten und kassierten in mehr als der Hälfte der Fälle nicht mal einen Gegen-Touchdown.

Doch wie so einige Spitzenclubs aus Nachbarländern Deutschlands – zu Hause fehlt es ihnen eben an echten und kontinuierlichen Herausforderungen. Erst im Duell gegen deutsche Clubs wie im Eurobowl zeigt sich, wo sie tatsächlich leistungsmäßig stehen. GFL-Clubs absolvieren auf dichtem Leistungsniveau eine längere Saison als alle anderen Teams in europäischen Ligen – der Meister hat am Ende nach dem German Bowl (dieses Jahr am 12. Oktober in der Frankfurter Commerzbank-Arena) mit 17 Spielen mehr absolviert als zum Beispiel der National Champion der NCAA im College Football in den USA (14). Da bleibt für einen internationalen Spielbetrieb wenig Luft, denn die allermeisten Akteure in der GFL müssen schließlich Studium, Schule oder Beruf mit ihren sportlichen Ambitionen in Einklang bringen.

Positionskämpfe in der GFL

Die drei Spiele, die in der GFL am Eurobowl-Wochenende angesetzt sind, stehen im Zeichen wichtiger Positionskämpfe für Teams, die noch hoffen, aus den unteren Tabellenhälften nach vorn zu kommen. Einen Tag nachdem Potsdam nach der europäischen Trophäe greift, spielen ein paar Kilometer weiter nordöstlich die Berlin Rebels gegen die Kiel Baltic Hurricanes ihr viertes Heimspiel des Jahres. Und bisher haben sie noch keines gewinnen können… Letztes Jahr waren die Rebels aus den Play-Offs beim späteren Vizemeister Frankfurt nur knapp ausgeschieden, ohne einen Gegen-Touchdown. 2019 droht ihnen nun ein Schicksal, wie es die Kieler bereits 2018 erleben mussten: Als Endrundenkandidat in die Saison gestartet, waren Mitte der Saison alle Play-Off-Hoffnungen bereits zu begraben. Sowohl für die Berliner als auch die Kieler ist es am Sonntag also eine wichtige Standortbestimmung, keiner der beiden kann sich da eine Niederlage erlauben.

Auch beim rheinischen Duell in Köln zwischen Cologne Crocodiles und Düsseldorf Panthern ist die Ausgangslage ähnlich, aber erst recht gilt dies für die Partie in Kempten, wo Allgäu Comets und Ingolstadt Dukes beide noch sieglos in ihr Duell gehen. Beide waren nach ihren Aufstiegen vor ein paar Jahren in den ersten Spielzeiten auf Anhieb in die erweiterte Spitze vorgestoßen, Allgäu stand vor nicht allzu langer Zeit selbst in einem europäischen Endspiel. Vorerst spielen beide nun aber um die „Rote Laterne“ im Süden.

 

Den Eurobowl XXXIII und die drei GFL Spiele gibt es im Livestream bei GFL-Live.