Für Furore sorgten in der GFL am ersten Mai-Wochenende eine ganze Reihe der neuen Quarterbacks in den Teams. Und natürlich Rückkehrer Casey Therriault, der mit seinem neuen Club Hildesheim Invaders bei den Potsdam Royals dort anknüpfte, wo der dreimalige Most Valuable Player in German Bowls in seinen Meisterjahren in Braunschweig aufgehört hatte. Mit 475 Yards durch Pässe übernahm er nicht nur auf Anhieb die Führung in den Quarterback-Statistiken. Seine zusätzlichen 97 Yards am Boden beim Spiel in Potsdam stellten vorläufig auch den Liga-Top-Wert im Laufspiel dar.
Im zweiten Saisonspiel sind die Hildesheim Invaders nun bei Aufsteiger Düsseldorf Panther zu Gast. Für den ältesten Football-Club Europas ist es nach der Rückkehr in die erste deutsche Liga die Heimpremiere und wahrscheinlich ein mindestens ebenso großer Prüfstein wie in der vergangenen Woche die Dresden Monarchs. Für die Sachsen brillierte letzte Woche deren Neuzugang auf der Spielmacherposition Zack Greenlee ebenfalls gleich im ersten Saisonspiel. Greenlee brachte über 70 Prozent seiner Pässe an den Mann und war in diesem Punkt sogar effektiver als Therriault. Nach beispielsweise Brandon Connette (in diesem Jahr in Braunschweig) oder 2018 Trenton Norvell scheinen die Dresdner also offensichtlich ihren nächsten großen Glücksgriff bei der Auswahl ihres US-Quarterbacks gelandet zu haben.
Monarchs reisen nach Kiel zu den Baltic Hurricanes
Für die Monarchs steht am Samstag in Kiel die nächste Aufgabe an. Dabei greifen die Kiel Baltic Hurricanes als letztes Team der Nord-Gruppe in die neue Saison ein. Über Jahre war dieses Dauer-Duell der beiden Rivalen fast immer eines um das Heimrecht in einem Viertelfinalspiel. Oft endeten gerade die Spiele zwischen Kiel und Dresden mit Überraschungen, garantiert waren eigentlich immer offensive Spitzenleistungen. Die Dresdner sind für Ähnliches zweifellos gerüstet, für die Kieler ist es gewiss ein schwerer Gang ausgerechnet gegen diesen Gegner im ersten Spiel unter dem neuen Head Coach Timo Zorn. Aber auch an der Ostseeküste hofft man natürlich, dass der eigene Neu-Import auf der Position des Quarterbacks auf Anhieb einschlagen kann. Der 23-jährige Jake Purichia führte in den letzten beiden Jahren sein Universitäts-Team der Indianapolis Greyhounds in den USA in die Play-Offs in der NCAA II – sein GFL-Debüt wird nun mit Spannung erwartet.
Schwere Auswärtshürde für die Cowboys
Ein weiterer der neuen Quarterbacks, der neben Therriault und Greenlee letzte Woche mit 455 Yards und vier Touchdown-Pässen begeisterte, war Münchens Brady Bolles. In München selbst war davon kaum jemand überrascht, vor einigen Jahren war sein älterer Bruder Blake Bolles schließlich dort schon erfolgreich gewesen. 2016 war der jüngere der beiden Bolles-Brüder bei den Toronto Argonauts in der kanadischen Profiliga CFL unter Vertrag. Im Zusammenspiel mit Jaylen Zachery, der 17 Pässe für 234 Yards und drei Touchdowns fing, bringt er nun den Passangriff der Munich Cowboys in Schwung.
„Mit diesen zwei Spielern haben sich die Cowboys in der Offense klar gegenüber dem Vorjahr verbessert“, sagt Jordan Neuman, Head Coach der Schwäbisch Hall Unicorns, die am Samstag Gastgeber für die Münchner sind. „In der Defense brauchen wir noch mehr Druck gegen das Laufspiel. Die Rückraumverteidigung hat gegen die Dukes gut gespielt, bekommt diese Woche mit Bolles im Zusammenspiel mit den starken Receivern Zachery und Kai Silbermann aber eine schwierigere Aufgabe“, warnt er. Ihre ersten beiden Meistertitel erspielten die Unicorns sich 2011 und 2012 damit, dass ihr eigener Passangriff in vielen sehr punktreichen Spielen (und den beiden punktreichsten German Bowls aller Zeiten) noch einen Tick stärker war als der der Gegner. In den letzten Jahren und erst recht in den beiden Perfect Seasons 2017 und 2018 unter Cheftrainer Neuman war das anders. Immer wieder versuchten Teams der GFL Süd, die Unicorns mit Fokus auf das Passspiel auszuhebeln. Immer wieder scheiterten sie. Nun unternehmen die Münchner den nächsten Anlauf und hoffen auf die Sensation.
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